Newsletter Sommer 2016
Hallo und guten Tag!
Ein Poltikwechsel in der Landwirtschaft ist dringend notwendig. Die Landwirtschaft steht (schon wieder) vor großen Herausforderungen, die konventionellen Milchbauern erleben die größte Krise seit Jahrzehnten, konventionelle Schweinemast für den Export, erweist sich als nicht konkurrenzfähig, die immer wiederkehrenden Versprechungen eines großen deutschen Bauernverbandes haben sich nachweislich als falsch erwiesen. Und dann propagieren noch Manager großer Konzerne, Roboter auf dem Feld und eine umfassende Digitalisierung als das alleinige Heil auf dem Acker und damit für den Landwirt. Wollen wir das? Mich schaudert es schon bei dem Gedanken daran.
Aber auch in der ökologischen Landwirtschaft wird nach Lösungen gesucht, um z.B. mehr Tierwohl zu praktizieren. Sei es die Zucht des „Zweinutzenhuhns“, die Bruderhuhninitiative (bei der die Eier etwas teurer sind, damit die männlichen Küken großgezogen werden können) oder auch der Einstieg in die Ammenkuhhaltung, ein Projekt das durch die Bürger AG unterstützt werden soll.
Lesen Sie in unserem Newsletter mehr zu diesen Themen und deren Hintergründe.
Ihr Joerg Weber
Vorstand und Mitgründer der Bürger AG
Aktuelles von der Bürger AG
- Unsere Ordentliche Hauptversammlung für das Jahr 2015 fand am 24. August statt
- Aufzucht männlicher Kälber durch Ammenkuhhaltung
- Neues Design für die Bürger AG
Aktion für gesunde Böden und eine biologische Ernährung
Sozial-ökologische Agrarpolitik unausweichlich
Tierschutzgerechte und flächengebundene Tierhaltung gefordert
Die Landwirtschaft steckt derzeit in einer tiefen Krise. Versprechungen von Seiten der Politik und des Deutschem Bauernverbands, wonach sich erholende und gewinnbringende Exportmärkte dem Agrarsektor wieder auf die Beinen helfen sollen, haben sich so nicht erfüllt. In einem nun vorgelegten Fünf-Punkte-Programm appellieren die Arbeitsgemeinsamschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Deutschen Tierschutzbund die politischen Rahmenbedingungen umzugestalten. Wesentliche Veränderungen fordern sie in den Bereichen Tierhaltung, EU-Agrarpolitik, Düngerecht, Agrarexporte und Ökolandbau. Nur ein neues und gemeinsames Vorgehen könne den massiven Strukturbruch der Landwirtschaft noch stoppen.
„Die Zukunft muss einer tierschutzgerechten, flächengebundenen Tierhaltung gehören, die Grünland nutzt und den Tierschutz deutlich verbessert“, sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die Vorschläge im Nutztiergutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik lägen vor und müssten umgesetzt werden. Zudem braucht es eine eindeutige Kennzeichnung der Haltungsform, damit sich Käufer bewusst entscheiden können, was sie konsumieren. Bundesländern stünden für den Umbau EU-Agrargelder zur Verfügung mit denen auch die Umstellung auf Ökolandbau gezielt ausgebaut werden müsse.
Eine weitere Forderung des Papiers zielt auf einen umweltfreundlicheren Ackerbau, der die Überdüngung beendet. Die EU-Kommission hatte vor Monaten Klage gegen Deutschland eingereicht, da die Ziele der EU-Nitrat-Richtlinie auch nach mehrfachen Mahnungen nicht eingehalten werden konnten. Auch der neue Düngeverordnungs-Entwurf wurde abgewiesen.
Bund und Länder sollten die Höfe zudem dabei unterstützen, heimische Qualitätsmarken aufzubauen und sich nicht mehr auf den Export zu fixieren. „Seit Jahren ignoriert die Bundesregierung das Ziel von mindestens 20 Prozent Ökolandbau, wir wollen, dass es bis 2030 erreicht wird. Anstatt sie zu importieren müssen mehr Bio-Lebensmittel in Deutschland hergestellt werden. Die Nachfrage liegt hier deutlich über dem Angebot“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. An diesen Bereich angeschlossen sei auch die gezielte Förderung der Öko-Agrarforschung. (Link zur vollständigen Pressemeldung v. AbL u.a. v. 24.6.16)
Vorschau / was kommt
- 26.08. bis 04.09.2016: BioWoche in der Wetterau
Seit 2015 ist die Wetterau eine anerkannte Modellregion für ökologischen Landbau in Hessen. Die große Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger nach Bio-Lebensmitteln soll künftig noch stärker durch regionale Erzeugnisse gedeckt werden. Daher ist ein Ziel der Modellregion, das Klima für die Umstellung von konventionellen Landwirten, Gemüse- und Obstbauern sowie Verarbeitern in der Wetterau zu verbessern. Die Bio-Woche bietet Ihnen über 20 Veranstaltungen, zum Thema, hier geht’s zum Prospekt (Link)
- 02.09.2016 um 17.00 Uhr auf dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel
Projektabend „Schule und Bauernhof wie geht das zusammen“, eine Veranstaltung für Schüler, Lehrer und Interessierte.(Gemeinschaftsveranstaltung des Dottenfelderhof und der Bürger AG) (Link zur Anmeldung)
- 04.09.2016 um 15.00 Uhr im Bioladen LebensWert e.V. in Nidda
Dieser Nachmittag ist dem Thema „Anders Wirtschaften inder Wetterau“ gewidmet. LebensWert ist ein Mitgliederladen, indem Mitglieder und Nichtmitglieder einkaufen können und damit zeigen, dass auch auf dem Land noch Bioläden gebraucht werden. Die Bürger AG unterstützt diesen Laden mit einer stillen Beteiligung und wird durch den Vorstand Joerg Weber vertreten sein. Anschliessend geht’s zur solidarischen Landwirtschaft „Bunter Acker“ nach Wallernhausen.
Blick in die Region
Gut Marienborn
Regionale Fleischspezialitäten aus biologischer Haltung