Naturland Hof Weber
Der Naturland Hof Weber liegt im Niddataler Ortsteil Kaichen. Niddatal ist eine Stadt am süd- östlichen Rand der Wetterau, zwischen Frankfurt, Hanau und Friedberg.
Unseren Betrieb bewirtschafte ich, Christian Weber, zusammen mit meiner Frau und meinen Eltern im Vollerwerb mit 2 Vollarbeitskräften, 2 Saisonarbeitern und während der Erntezeit auch Familie und Freunde. Wir leben und arbeiten auf unserem Hof mit 4 Generationen. Zum Betrieb gehören zur Zeit 66 ha Ackerland und 250 Mastschweineplätze.
Wir haben 2001 auf ökologischen Landbau umgestellt und gehören seitdem dem Naturlandverband an. Wir bauen Kartoffeln, Heil- und Gewürzpflanzen, z.B. Schwarz- und Braunsenf, Kümmel und Körnerfenchel, Speise- und Futtergetreide, Sojabohnen, Ackerbohnen, Kleegras und seit diesem Jahr Herbsthimbeeren an.
Unser bestreben ist es, die Bodenfruchtbarkeit und Gesundheit der von uns bewirtschafteten Böden zu erhalten und ständig zu verbessern. Aus diesem Grund haben wir eine sehr vielfältige Fuchtfolge und einen intensiven Zwischenfruchtanbau.
Wir haben 10 Jahre lang eine Direktvermarktung betrieben die wir aber 2008 aus verschiedenen Gründen aufgegeben haben. Wir vermarkten unsere erzeugten Lebensmittel heute über verschiedene Bio Organisationen, z.B. die Naturland Marktgesellschaft.
Ich finde es in der heutigen Zeit wichtiger den je den verbandsgebundenen Ökologischen Landbau und die dazu gehörende Tierhaltung mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. Nur über die Verbände wird eine klare Interessenvertretung von Landwirten und Verbrauchern dauerhaft betrieben und finanziert. Ich bin ganz klar für mehr ökologischen Landbau, aber nicht von billig Bio irgendwo auf der Welt nur um hier vor Ort „ günstige Bio-Produkte“ zu vermarkten.
Bio, ökologisch, fair für Menschen, Tiere und Umwelt, und andererseits billig im Discounter das passt nicht zusammen. Leistungen und Zusatznutzen wie z.B. praktizierter Gewässerschutz kann es nicht billig und günstig geben. Meiner Meinung nach brauchen wir regionale Wertschöpfungsketten mit möglichst kurzen Wegen und großen Chancen für eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Dies braucht aber eine große Kraftanstrengung auf Seiten der Landwirtschaft, der Weiterverarbeitung vor Ort und nicht zuletzt der Politik, weil oftmals der Rohstoff in Menge und Qualität oder die Veredlungskapazitäten fehlen.
Ich bin froh, dass es Organisationen wie die Bürger AG FrankfurtRheinMain gibt, die sich regional dafür einsetzen das Bevölkerung und Ökologische Landwirtschaft zusammenwachsen, um auf Dauer für alle etwas gutes zu erreichen.
In den vergangenen Jahren haben wir den Betrieb durch die Umstellung auf Ökolandbau und den Anbau von Sonderkulturen kontinuierlich weiterentwickelt. Jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem wir aus einigen Gründen nur noch schwer wachsen können, z.B. durch Pachtpreisanstieg oder Landverlust durch Straßenbaumaßnahmen.
Ich wünsche mir für die Zukunft neue Impulse, Arbeitsfelder und Arbeitsplätze in der ökologischen und möglichst regionalen Lebensmittelbrache. Gerne auch auf unserem Hof, um auch weiteren Generationen das Leben und Arbeiten in und mit der Landwirtschaft zu ermöglichen.
Die Nachfrage nach Lebensmitteln aus ökologischer und regionaler Produktion wächst, und wir wollen weiterhin dazu beitragen, sie zu decken.