Demeter-Gärtnerei Sonnenberg in Wiesbaden

Die Demeter-Gärtnerei Sonnenberg liegt hoch über Wiesbaden in idyllischer Lage am Ortsrand von Wiesbaden-Sonnenberg direkt an der B 455. Wir bewirtschaften etwa 4,0 ha Fläche, die in mehrere Teilflächen gestückelt ist. Nur ein Drittel liegt direkt am Hofladen. Die Flächen sind von der Stadt Wiesbaden und von Privat gepachtet. Die Gärtnerei beschäftigt 3 Mitarbeiter und eine Halbtagskraft, gelegentlich Aushilfskräfte und ist eine GbR. Unsere Vermarktung halten wir bewusst sehr knapp und schlicht. Wir machen kein Marketing und haben keine Webseite.

Die Gärtnerei kann man als großen Hausgarten bezeichnen, da wir fast die ganze Produktion im Hofladen vermarkten und für weitere Marktstände keine Produkte und Flächen zur Verfügung haben. Auf den knapp 2 ha Freilandflächen und in 1200 qm Hochglas und Folientunneln erzeugen wir in vielfältigen Fruchtfolgen mit viel Handarbeit und mittlerem Technikeinsatz fast die gesamten Gemüsepalette und Kartoffeln. Saisonal bieten wir auch Erdbeeren, Himbeeren und anderes Obst aus Streuobstanlagen, Apfelsaft und Gemüsejungpflanzen an. Parallel werden wir vom Großhandel mit einem kleinen Sortiment an Milchprodukten und Trockenwaren, von zwei Bäckereien mit Brot beliefert. Im Frühjahr beginnt unser Angebot mit Salat, grüner Soße, Kohlrabi und Spinat, ab Sommer bieten wir unseren Kunden, meist Stammkunden, auch Fruchtgemüse wie Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Bohnen und vieles andere. Während des Winterhalbjahres sind unser Freilandfeldsalat, Möhren, Kartoffeln und Lauch sehr beliebt.

Ein besonderes Anliegen ist uns die Sortenvermarktung. Aus eigener Produktion verwenden wir nur nachbaustabile, samenfeste Sorten der Bingenheimer Saatgut AG , des Höfeverbunds Dreschflegel und Sorten weiterer Züchter, die an einem Open-Source- Sortiment für den biologischen Anbau arbeiten. Wir vermehren auch Saatgut für unseren Betrieb und entwickeln einige Hofsorten weiter. Dafür erhalten wir sehr positive Rückmeldung von unseren Kunden, die die besonderen Geschmacksqualitäten unserer Gemüsesorten schätzen, die sonst offenbar im Wiesbadener Bioangebot unbekannt sind. Diese geschmacksintensiven Qualitäten bilden sich in Auseinandersetzung mit den gartenbaulich gesehen sehr mageren und flachgründigen Böden auf den hofladennahen Flächen, die einen hohen Pflegeaufwand erfordern. Es sind dies z.B . die Möhre ‚Rodelika‘, die Aubergine ‚Blaukönigin‘, zahlreiche Tomaten- und Paprikasondersorten von gelb bis schwarz, die Rote Beete ‚Robuschka‘, sowie eine Eigenzüchtung von Gurken. Um das Umfeld unserer Kulturen lebendig zu halten, vermeiden wir weitgehend Folieneinsatz, auch im Gewächshaus.

Unsere Jungpflanzenanzucht machen wir auf der Basis von torffreiem Pferdemist in gestampften Hochbeeten – vom Substrat her und als Energiequelle – weitgehend selbst. Ein Manko unseres Betriebes ist sicher die fehlende Tierhaltung und der Rückgriff auf Pferdemist statt auf Kuhmist. Wir bringen zwar nur mit biologisch-dynamischen Präparaten behandelten Pferdemist aus, den wir aus der Nachbarschaft erhalten. Hier ist allerdings eine mangelhafte Nachhaltigkeit gegenüber Rindermist festzustellen. Kooperationen mit anderen Biobetrieben und Entlastung unserer knappen Flächen durch Neuzupacht war bisher nicht möglich ,da diese im Umfeld nicht existieren bzw. konkurrenten Nutzungen unterliegen, bei der die Landwirtschaft das Nachsehen hat.

Im Übrigen war der Betrieb jahrelang von der Kündigung eines ohnehin kurzfristigen Pachtvertrages bedroht. Diese Situation hat sich erst vor kurzem durch ein stadtweite Solidaritätsbewegung für uns zum Guten gewendet worden. Erst jüngst haben wir die Zusage eines Pachtvertrages bis zum Ende unserer Berufszeit erhalten. Auch die Bürger AG hatte sich für uns eingesetzt.

Da uns das Thema Saatgut, Artenvielfalt und Ernährungssouveränität am Herzen liegt, haben wir vor 4 Jahren zusammen mit anderen, gartenbegeisterten Menschen aus der Region, eine Regionalgruppe des bundesweit tätigen VEN e.V., den VENREGIO Rheinmain, gegründet. Aus den Aktivitäten des Vereins ist bisher ein 1ha große Obstraritätenanlage für Äpfel und Süßkirschen und ein Vielfaltssicherungsvorhaben für Küchenzwiebeln entstanden. Hier ist das konkrete Ziel einige nicht mehr marktgängige, aber wertvolle Herkünfte sensorisch zu bewerten und in Zusammenarbeit mit der Genresourcenbank in Gatersleben erhaltungszüchterisch zu bearbeiten.

Da wir keine Tiere halten und uns ein größerer Hofzusammenhang fehlt, fallen immer noch verwertbare Gemüseüberschüsse an, die wir an Foodsharing-Initiativen in Wiesbaden und Mainz weitergeben, um die Verwerfrate zu reduzieren. Des weiteren unterstützen wir eine in der Vereinsgründung befindliche SOLAWI-Initiative im Raum Mainz.

Bio Weingut Axel Schmitt, Ober-Hilbersheim/Rheinhessen

Wir betreiben das Familienweingut Axel Schmitt in Rheinhessen und sind einer der Vorreiter im ökologischen Weinanbau, schon seit 1978. Seitdem verzichten wir vollständig auf chemisch-synthetische Dünger und Spritzmittel. Wir sind Mitbegründer von ECOVIN, dem Bundesverband Ökologischer Weinbau. Es war eine schwierige, kräftezehrende Zeit voller Widerstände. Doch es hat sich gelohnt. Für die Natur. Für uns. Für unsere Weine. Wir sind überzeugt: Spitzenwein entsteht nur mit ökologischen Prinzipien.

Unsere Weinbau Tradition reicht bis ins Jahr 1672 zurück. Seitdem hat unsere Familie in mehr als 13 Generationen Wein angebaut. Jahr für Jahr. Bis heute. Jetzt reift der 2013er in den Fässern im tiefen Gewölbekeller. Es war kein einfacher Jahrgang. Doch wir lieben Herausforderungen und am Ende steht das Glück des Gelingens.

Bei der derzeitigen milden Wetterlage ist der Rebschnitt schon weit vorangeschritten. An sonnigen Tagen wird mit der Solaranlage auf der Kelterhalle der Strom, den wir verbrauchen, produziert. Auch für die Solarthermie, die schon seit 1988 auf unserem Hausdach installiert ist, brauchen wir Sonne, für das Warmwasser. Doch auch Regentage haben ihr Gutes: die Zisterne wird wieder aufgefüllt und das Regenwasser für den Pflanzenschutz in den Weinbergen, im Garten, für die Waschmaschine und für den Natur-Schwimmteich genutzt. Und wenn es kalt wird, kommt die Hackschnitzelheizung zum Einsatz, in der dann auch die ausgehackten „Wingertsknorzen*“ verheizt werden.

Unser neustes Projekt ist (nicht ganz so regional, aber sehr sinnvoll) ein Weinberg in Griechenland auf der Insel Lesbos. Ab Mai 2014 können Sie in Deutschland bei uns den ersten lesbischen Wein kaufen. Dort hilft der Senior Berthold Schmitt auch den Bauern beim Anbau und Bereiten ihres Weins und führt sie so in den natürlichen Weinbau ein.

Wir freuen uns auf Sie und Ihre Freunde!

Ihr Axel Schmitt, die Familie und Mitarbeiter

 

www.weingut-axel-schmitt.de

 

Querbeet und der Pappelhof – ein starkes Bio-Duo

Querbeet steht für Regionalität, Ökologie, Nachhaltigkeit und fairen Handel. Der führende Bio-Direktvermarkter in der Rhein-Main-Region bietet auf Märkten und im Lieferservice ein umfangreiches Vollsortiment erstklassiger Bio-Produkte. Das Angebotsspektrum reicht von naturgesunden Lebens-mitteln aus heimischem, regionalem und ökologischem Anbau über exquisiten Bio-Käse bis hin zu internationalen Delikatessen und Weinen

Eng verbunden mit Querbeet ist der Wetterauer Pappelhof in Reichelsheim. Denn hier schlägt das Herz von Querbeet: auf über 40 ha wird dort Bioland-Obst und Gemüse angebaut. Das ausgesprochen milde Klima und besonders fruchtbare Böden sind die optimale Basis für die lokalen Querbeet Produkte, wie die beliebten Pappelhof-Möhren, Kartoffeln, saisonales Feldgemüse und Beeren- sowie Steinobst in den Sommermonaten. Dank der engen Kooperation von Erzeuger und Vermarkter kommen alle Warenbesonders frisch auf den Tisch.

Der Pappelhof ist auch die logistische Basis von Querbeet. Denn von hier in Reichelsheim aus versorgt Querbeet seine Kunden direkt nach Hause. Über 50 Mitarbeiter beliefern heute gut 3.000 Kunden mit den Bio-Spezialitäten in wöchentlich rund 1.200 „grünen Kisten“. Von hier aus werden auch die Märkte in Offenbach, Frankfurt – Bockenheim und Frankfurt – Konstablerwache an 6 Markttagen mit frischem Obst und Gemüse bestückt.

Die beiden Geschäftsführer Thomas Wolff und Frank Deltau leben Querbeet mit Leib und Seele: „Seit über 20 Jahren ist die Zufriedenheit unserer Kunden Motivationskraft aller Aktivitäten. Dabei ist unser nachhaltiges Engagement weit mehr als eine zukunftsfähige Wirtschaftsweise – wir leben Bio und setzen ökologische Grundsätze auf allen Ebenen um“, so Thomas Wolff.

Das Kooperationsmodell Pappelhof / Querbeet wurde 2013 sogar von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau im Bereich gesamtbetriebliche Konzeption ausgezeichnet. Mit diesem Preis ehrt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Unternehmen, die besonders umweltverträglich, ressourcenschonend und nachhaltig wirtschaften. „Die Auszeichnung mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau ist die öffentliche Anerkennung unseres konsequent nachhaltigen Handelns seit mittlerweile zwei Jahrzehnten“ sagte Geschäftsführer Thomas Wolff zurecht stolz nach der Preisverleihung.

Unter dem Slogan „20 Jahre Querbeet – Bio ist unsere Zukunft“ feierte Querbeet im Jahr 2013 sein 20-jähriges Unternehmensjubiläum. 1993, als das Unternehmen gegründet wurde, war ein lokales Biogemüse-Angebot ein absolutes Novum, aber die Akzeptanz bei den Kunden sofort sehr groß. Inzwischen hat der Öko-Pionier die Entwicklung seines Unternehmens zu einer echten Erfolgsgeschichte mit Zukunftspotenzial gemacht. Querbeet ist heute als nachhaltig arbeitendes Unternehmen mit Vorbildcharakter ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Rhein-Main-Gebiet.

www.querbeet.de

Hof Buchwald

Hof Buchwald liegt auf einer Anhöhe zwischen Windecken und Ostheim, im Herzen der Gemeinde Nidderau. Der Betrieb wurde 1970 vom Schwiegervater der Betriebsleiterin Silke Vogel aus dem Ortskern von Windecken an diese Stelle ausgesiedelt. Von hier kann man gut die Höhenzüge des Taunus, des Spessarts und des Vogelsberges sehen. Die Skyline von Frankfurt ist besonders nachts gut erkennbar.

Hof Buchwald hatte sich auf Bullen- und Schweinemast spezialisiert. Bereits 1978 wurde aus Gründen der Tiergesundheit das erste Mal umgebaut und die bisherige Haltung der Mastbullen in Anbindehaltung abgeschafft und Tiefstreulaufställe auf Stroh gebaut.

Die nachfolgende Generation, mit den Betriebsnachfolgern Silke & Rainer Vogel, stellte im Jahr 2010 auf biologisch-organischen Landbau im Naturlandverband um. Der alte Schweinestall wurde abgerissen und durch einen „Naturland-Kistenstall“ ersetzt, der den Schweinen die Möglichkeit gibt, Ruhe-, Fress- und Aktivitätsbereiche zu unterscheiden. Zudem können sich die Schweine in den Ausläufen den Wind ordentlich um die Nase wehen lassen. Allen Rinderställen wurde ein großer Laufhof ohne Überdachung angegliedert, so dass sich die Tiere auch jederzeit im Freien aufhalten können.

Vom angrenzenden Feldweg aus lassen sich die Tiere in ihren Ställen gut beobachten, was von vielen Menschen gerne wahrgenommen wird.

Aufgrund der starken Nachfrage wird ab April 2014 der Direktverkauf von Fleisch und Wurst ab Hof an den ersten zwei Samstagen im Monat realisiert werden. Das Futter für die Tiere wird auf Hof Buchwald ausschließlich selbst erzeugt (außer einem geringen Anteil an Mineralfutter). Auf den Feldern wachsen neben verschiedenen Getreidearten, wie Weizen, Gerste, Triticale und Hafer, auch Ackerbohnen, Lupinen, Erbsen, Sojabohnen und Mais. Für die Rinderfütterung und eine ausgeglichene Fruchtfolge wird zweijähriges Kleegras angebaut.

Wer eine Saison lang ein Stück Land gärtnerisch bebauen und beernten möchte, kann auf Hof Buchwald einen Saisongarten nutzen und von Frühjahr bis Herbst selbst aktiv werden. Der Saisongarten ist bei der Übergabe im Mai bereits mit 22 Gemüsekulturen in bester Bio-Qualität bestückt. Auf freien Flächen im Garten sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt, vorausgesetzt Saat- und Pflanzgut wird in kontrollierter Bioqualität eingesetzt. Die Gärtner bekommen Werkzeuge, Wasser und Gartenstühle 😉 in der Saisongartenhütte vom Hof bereitgestellt. Durch monatliche Saisongartenbriefe mit Rezepten und Anbauhinweisen und einen regen Austausch untereinander erhält man Unterstützung beim Gärtnern.

Hof Buchwald öffnet gerne seine Tore! Kindergärten, Schulklassen, Teams aus verschiedenen Einrichtungen und auch interessierte Vereine erfahren im „LernOrt Bauernhof“ mit allen Sinnen, was Öko-Landwirtschaft ausmacht. Dabei unterstützt wird Hof Buchwald vom Freundeskreis Hof Buchwald e.V. – Kulturhöhe Nidderau. Dieser erklärt sich unter anderem so: „Nicht nur die Landschaft hat sich verändert. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft ist die Beziehung von Natur und Kultur brüchig geworden. Die Zersiedelung bedroht nicht nur unsere Ortschaften, sondern auch unser Selbstempfinden und unsere regionale Identität. Die KulturHöhe Nidderau will ein GegenOrt sein – ein lebendiges kommunikatives Zentrum, an dem aktuelle Themen diskutiert und neue Erfahrungen gemacht werden können. Hier kommen Menschen ins Gespräch: Bürger/innen, Kommunen und die in der Landwirtschaft Tätigen sowie Künstler/innen. „AgrarKultur“ bekommt auf Hof Buchwald einen neuen Sinn.“

www.hof-buchwald.de

Der Demeterhof Hof Stedebach im Marburger Land

Biomilch der ersten Stunde

Seit über 35 Jahren arbeiten Thea und Joachim Gabriel auf ihrem Bauernhof nahe Marburg nach biologisch-dynamischen Richtlinien. Auch wenn sich im Laufe dieser Zeit vieles geändert hat, ihre Überzeugungen sind geblieben: „Wir wollten immer langfristige Werte schaffen, und nicht möglichst billige Lebensmittel produzieren.“

Sowohl im Umgang mit der Natur als auch beim Verständnis von Eigentum suchten Gabriels nach neuen Wegen und kamen so zur biodynamischen Landwirtschaft.  Die Idee, dass der Hof mit all seinen Arbeitsbereichen wie ein lebendiger Organismus zu betrachten ist und sich harmonisch in die  Gegebenheiten des vorhandenen Naturraums einfügen  sollte  faszinierte sie von Anfang an.

Nach 7 Lehr- und Wanderjahren in denen sie sich in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben fortbildeten – Joachim Gabriel machte in dieser die Ausbildung zum Landwirtschaftsmeister –  suchten sie nach einem eigenen  Hof und wurden  schließlich  in Stedebach, einem kleinen Ort nahe Marburg fündig.

Da sie kein Kapital hatten aber viel Elan, gründeten sie einen Förderverein.

Schnell fanden sich 80 Unterstützer, die sich gegen einen Gutschein die langfristige Lieferung von erstklassiger Demeter-Milch sicherten und  Gabriels so  bei der Finanzierung der  notwendigen  Investitionen  unterstützten. 11 Kühe hatten sie zu Beginn. Das Futter für die Tiere bauten  sie  – wie jeder Demeterbetrieb – selbst an. So wuchsen auf den anfangs 20 ha Land Grünfutter, Hülsenfrüchte,  Getreide, sowohl für Tierfutter als  auch zur Weiterverarbeitung für Vollkorn- Bäcker, Gemüse für Eigenverbrauch und Direktvermarktung. All das in einer festen Fruchtfolge, damit der Boden intakt, lebendig und nährstoffreich bleibt.

1994 stand der Hof zum Verkauf und wurde zusammen mit einem Verein  mit Hilfe von Spenden und Krediten erworben.

Bis in die späten 90er Jahre lief die Milchvermarktung sehr gut,  dann kam eine jähe Zäsur. Zum einen änderte sich der internationale Milchmarkt  und die Milchpreise sanken, zum anderen setze sich immer mehr die landläufige Meinung durch, dass  Rohmilch als Lebensmittel zu gefährlich sei und Krankheiten übertragen könne. Der Absatz der Vorzugsmilch sank dramatisch.  2001 stellten Gabriels die Direktvermarktung ihrer Demeter-Vorzugsmilch ein.

Mittlerweile bewirtschaftet der Betrieb 120 ha, und im selbstgebauten Laufstall stehen 60 Milchkühe. Auf dem Betrieb wird auch Demeter Getreide angebaut. „In Zukunft wird es verstärkt darum gehen, dass für die Herstellung von Lebensmitteln ausreichend Land zur Verfügung steht“, sagen Thea und Joachim Gabriel und „und dass Land nicht zum reinen Spekulationsobjekt wird.“ Ideal wäre wenn das Land einer Gemeinschaft aus Verbrauchern und Produzenten gehörte, so ihre Überzeugung. Mit ihrem Förderverein, in dessen Satzung festgeschrieben ist, dass auch in Zukunft auf dem Hof nur nach Demeter-Richtlinien gearbeitet werden darf, geben sie ein gutes Beispiel.

Hofbesichtigungen nach Absprache

www.hofstedebach.de

„Origo“ die handwerkliche Backkunst von der Quelle

Nach einem guten Jahr Vorbereitungszeit kann man jetzt unsere Gebäcke kaufen.

Ich habe vor fast 20 Jahren bei der Bio Bäckerei Brotway Bäcker gelelernt und seitdem immer in Bio Betrieben gearbeitet. Auch die anderen an der Bäckerei beteiligten Menschen stehen aus Überzeugung hinter unserem jungen Unternehmen.

Unsere Bäckerei heißt ORIGO- was im Lateinischen „ Ursprung“ bedeutet.

Wir produzieren an „der Quelle“, einem Standort auf dem Gelände der Rosbacher Quellen in Rosbach v.d.H. ausschließlich biologische Backwaren. Über unsere Partner von MIBUSA/ Phönix, RMF und dem Bio – zertifizierten Catering Unternehmen- Nykke&Kokki -zu dem wir rechtlich gehören- vertreiben wir unsere Backwaren.

Eine Frage der Ähre!

Das Besondere bei uns, wir schroten und flocken noch selber frisch unter Verwendung guten Quell-Wassers und ohne Backhefe, dies tun wir selbstverständlich und aus fester Überzeugung. Alle unsere Brote sind Backhefefrei.

Tradition und Moderne

Wir kämen nicht im „Alp“-Traum  darauf, dass eine Maschine unsere Teige abwiegt oder formt. Ausser Teigknetern und Kleinstmaschinen für Brötchen wollen wir mit Technik  so wenig wie möglich  zu tun haben. Weil wir glauben, dass es nicht der Weg ist, Teige den Maschinen anzupassen. Unser Brot wird mit der Hand abgewogen und geformt. Baguettes –in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen- von Hand gerollt und geschnitten.

Wir verstehen uns als handwerkliche Bäckerei –  die Traditionen sollen respektiert und weitergeführt werden. Darüber hinaus arbeiten wir in modernstem Umfeld und auf die Zukunft hin ausgerichtet. Wir verstehen uns nicht nur als Bäckerei, sondern sehen alles um das wunderbare Thema Brot als unsere Aufgabe.

Frische, als das Recht auf den perfekten Genuß

Unser Vollkornbrot muss- zur Not- auch 3-4 Wochen essbar sein. Das ist es. Darauf sind wir stolz. Unsere Backwaren für die Gastronomie sollen al la minute- frisch sein. Weil ein ofenfrisches Gebäck Aromen abgibt die nur da sind wenn es vor Wärme und Energie vibriert.

Aus diesem Grund bieten wir viele unserer Backwaren frisch, halbgebacken und ofenwarm oder tiefgefroren an. Damit unsere Kunden ihren Kunden oder ihrer Familie und Freunden die beste Qualität und die bestmögliche Frische anbieten können.

Wir wollen Zusammenarbeit

Wir haben ja gerade erst angefangen zu produzieren. Für die nächsten Jahre hoffen wir den direkten Kontakt mit den Landwirten in der Region auszubauen. Auf dem Dottenfelderhof habe ich gelernt, dass eine Bäckerei als Teil der Landwirtschaft gedacht werden sollte. Wir verarbeiten, veredeln Rohstoffe der Urproduktion. Wir wollen eine Nähe zur Landwirtschaft und natürlich zu den Menschen die unser Brot essen.

Unser Anliegen sind:

  • die bestmöglichen Backwaren herzustellen, die bekömmlich und gesund sind und die unseren Kunden Freude und Genuss bereiten sollen;
  • sofern irgend möglich regionale Zutaten zu verwenden. Darüber hinaus entscheiden wir uns bewußt für Zutaten mit den kürzesten Transportwegen;
  • Unsere internen Qualitätsanforderungen sind mindestens gleichzusetzen mit den Demeter oder Bioland Richtlinien.
  • Jedes Gebäck soll nicht nur produziert werden. Wir versuchen es als Kulturgut wahrzunehmen. Brot diente schon immer der Entwicklung des Menschen;
  • Wir beschäftigen uns gewissenhaft mit den Vorteigen, dem Sauerteig und Fermentführungen. Weil das den unfassbar guten Geschmack, die Bekömmlichkeit, die Frischhaltung und die „ alte Seele“ in die Gebäcke bringt.
  • Wir liebem diese Handwerkliche Arbeit- und wir wollen ein Ort werden wo die Handwerkliche Tradition- gepflegt wird. Wo altes Wissen neu aufgebaut und weitergegeben werden kann. Zusammenarbeit mit Menschen an einem Ort, in einer Region die zusammen  positives bewirken.

 

Das alles sind Tätigkeiten, die wir in friedlicher Koexistenz mit den anderen guten Bio Bäckern in unserer Region ausführen wollen. Der Markt ist groß genug. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Verbraucher von den guten Bioprodukten, der Regionalität und Qualität gleichermaßen  zu überzeugen.

 

Wir* freuen uns, Sie mit unseren Produkten glücklich zu machen,

Herzlichen Gruß, IHR Falk Sütfels und das gesamte Origo Team

 

*WIR, das sind: Falk Sütfels, 38 Jahre, zwei tolle Kinder, Bäcker- und Konditormeister, Betriebswirt (Hwk) und erfolgreich abgebroches  Studium der Lebensmittelwissenschaft, Germanistik, Berufs- und Sonderpädagogik  und Yukiko Merzenich-Ono 36 Jahre, Bäckermeisterin.

Großbrand auf Biohof

In der Nacht vom 10. November brannte der Biohof der Familie May in Junkershausen, in der Rhön komplett nieder. Einzig das Wohnhaus konnte gerettet werden. Beim Brand kamen 110 Schweine ums leben, die gesamte Ernte des Sommers wurde vernichtet. Der Hof der an dieser Stelle in dritter Generation geführt wird, wurde bereits 1989 auf biologische Landwirtschaft umgestellt und gehört somit zu den Pionieren der ökologischen Landwirtschaft in Rhön-Grabfeld.

Und wie geht es nun weiter? Die alten verbrannten Hofreste werden in den nächsten Wochen mit schwerem Gerät abgetragen und es soll ein neuer Hof entstehen. Die Familie May und viele Unterstützer mit ihnen, überlegen bereits, wie die Zukunft des Hofes aussehen soll. Noch mehr gestärkt wird künftig die ökologische Wirtschaftsweise, um diese als Vorbild und Vision einer künftigen Landwirtschaft mit unterschiedlichen, vielleicht auch alten  Tierrasen, einem Schulbauernhof, Tourismus und Kultur darzustellen.

Rhön-Grabfeld liegt am Rande des Einzugsgebietes der Bürger AG. Der Hof ist schon lange ein Partner, der unsere Arbeit unterstützt. Der Sohn, Christian May ist seit Beginn an Mitglied im Beirat der Bürger AG. Wir möchten helfen – aber wie? Sagen Sie uns Ihre Meinung und machen Sie uns Vorschläge, wie wir hier ein Zeichen setzen können.

Der Bau einer Rundbogenhalle auf Hof Stedebach

Der Demeter Hof Stedebach errichtet mit Unterstützung der Bürger AG eine neue Rundbogenhalle. Dies ermöglicht dem Hof die Unterbringung der Heu und Strohrundballen, so dass diese, im Gegensatz zu früher, verlustfrei gelagert werden können. Damit werden die mühsam gewonnenen Erntegüter geschützt, was auch eine erhebliche Erleichterung in der Erntezeit zur Folge hat.

Zusätzlich wird beabsichtigt, einen Teil der Aufzuchtrinder in dieser Halle unterzubringen. Dies hat den Vorteil, dass ein schöner artgerechter Stall mit Freilandauslauf eingerichtet werden kann. Dadurch wird in den Altgebäuden mehr Platz gewonnen, um mehr Raum für die Kälberaufzucht zu bekommen. Hier soll dann eine mutternahe Kälberaufzucht entwickelt werden. Außerdem gibt es dann auch mehr Platz für die hörnertragenden Milchkühe, die gar nicht genug Platz haben können.

Kurz nach dem Kuhaustrieb am 1. Mai 2015 begannen die Bauarbeiten für die Erstellung der Rundbogenhalle. Diese wird nach einer relativ kurzen Bauzeit schon bald ihrer neuen Bestimmung übergeben.

rundbogenhalle-stedebach

Im Interview mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Hessen

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Hessen vertritt die Interessen der kleinen und mittelständischen Bäuerinnen und Bauern in Hessen, unabhängig davon, ob sie ökologisch oder konventionell wirtschaften. Sie ist der Landesverband des bundesweiten Vereins AbL e.V. Die AbL hat das Ziel, die Landwirtschaft sowohl gerechter als auch umweltverträglicher zu gestalten, um das Verschwinden kleiner Betriebe zu stoppen, die Umwelt zu bewahren, das Klima zu schonen und die ländlichen Gebiete lebendig zu halten, u.a. durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die AbL kämpft gegen die Abhängigkeit der Landwirtschaft von Agrarkonzernen in den Bereichen Saatgut, Düngemittel, Pestizide und für politische Rahmenbedingungen zum Schutz der bäuerlichen Betriebe. Jeden Monat erscheint die „Unabhängige Bauernstimme“ als Zeitung von BäuerInnen für BäuerInnen. In einem Interview möchten wir Ihnen diese Arbeit näher bringen.

Die AbL ist auch eine der Mitorganisatorinnen der jährlichen Demo „Wir haben es satt“.

 

Bürger AG: Warum gehört Ihrer Ansicht nach der bäuerlichen Landwirtschaft die Zukunft?

 

AbL: Jeder Mensch muss essen und möchte in einer intakten Umwelt leben. Die Landwirtschaft wirkt in vielen Lebensbereichen, von der Ernährung über Landschaftsgestaltung bis hin zum Erhalt des ländlichen Raumes. Im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft leisten kleinstrukturierte, vielfältige bäuerliche Betriebe einen großen gesellschaftlichen Beitrag. Die Probleme für Umwelt und Gesundheit, die durch eine intensive ölbasierte Landwirtschaft entstehen, kann sich die Gesellschaft auf Dauer nicht leisten.

 

Bürger AG: Von Kritikern der ökologischen Landwirtschaft wird beanstandet, dass mit dieser Art der Bewirtschaftung im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft ein höherer Ressourcen-, insbesondere Flächenverbrauch, einhergeht. Was ist dem entgegenzusetzen?

 

AbL: Die Landwirtschaft muss sich an den regionalen Gegebenheiten orientieren. Die aktuelle Intensität konventioneller Landwirtschaft in Deutschland beruht zumeist auf fossilen Energieträgern und importierten Dünge- und Futtermitteln aus Übersee. Damit wird der Landwirtschaft in anderen Teilen der Welt die Wirtschaftsgrundlage entzogen. Dabei ist die ökologische Landwirtschaft im globalen Süden oft ertragreicher.

 

Bürger AG: Der Anteil anBio-Landwirten stagniert zurzeit. Gründe hierfür sind beispielsweise hohe Kosten für Bio-Futter, geringer Verdienst, Prämien-Kürzungen oder der Bodenpreisdruck. Wie kann dieser Trend aus der Sicht der AbL aufgehalten werden?

 

AbL: Die Biopreise müssen kostendeckend sein. Der konventionelle Preis enthält nicht die Kosten negativer externer Effekte (wie z.B. Trinkwasseraufbereitung). Durch eine Internalisierung dieser Kosten würde eine Preisanpassung zugunsten des Ökolandbaus führen. Die Agrarpolitik muss die bäuerlich und ökologisch wirtschaftenden Betriebe fördern und nicht flächenstarke durchrationalisierte Betriebe. Die aktuelle Ausgestaltung der Direktzahlungen führt zu Wettbewerbsverzerrungen. Dazu kommt, dass der Ökolandbau sowohl von vielen konventionellen Landwirten als auch von Beratern und Ausbildern immer noch als Nische wahrgenommen wird.

 

Bürger AG: Die EU-Kommission stellte im März 2014 ihre Pläne für eine neue Fassung der EU-Öko-Verordnung vor. Derzeit finden Anhörungen im Agrarausschuss des EU-Parlamentes statt. Eine Richtungsentscheidung wird für diesen Sommer erwartet. Was sollte diese nach Ansicht der AbL enthalten, um die derzeitige Lage für Bio-Landwirte zu verbessern?

 

AbL: Wichtig ist vor allem, dass auch weiterhin der gesamte Erzeugungsprozess im Mittelpunkt steht. Sobald nur das Endprodukt eine Rolle spielt, wie der neue Vorschlag es vorsieht, werden sich die Bedingungen im Ökolandbau verschlechtern. Aufwendige Analysen sind für kleine und mittelständische Betriebe zu teuer und verstärken nur den auch im Ökolandbau existierenden Trend zur Industrialisierung.

 

Bürger AG: Die Nachfrage nach Bio-Produkten wächst und führt dazu, dass immer mehr solcher Produkte aus dem Ausland importiert werden. Wirklich nachhaltig ist dies nicht. Was müsste aus Sicht der AbL getan werden, um dem entgegenzuwirken und den Verbrauchern mehr regionale Ware anzubieten?


Abl:
Es ist sehr verständlich, dass immer mehr Menschen regionale Lebensmittel gegenüber importierten Biolebensmitteln bevorzugen. Die bäuerlichen, konventionell wirtschaftenden Betriebe, die zum Teil schon eine gute Direktvermarktung haben, sind auch potentielle Umstellungsbetriebe. Um das Angebot an regionalen Bio-Produkten zukünftig zu erhöhen ist es daher für die Zukunft wichtig, möglichst viele bäuerliche Betriebe zu erhalten.

Projekt: Sozialgebäude von Ackerlei

Mit dem beginnenden Frühjahr hat der Bau des Sozialgebäudes nun endlich begonnen!

Die Bürger AG hat sich bei „Ackerlei“ am seit langem geplanten Sozialgebäude beteiligt. Mit € 50.000,00 helfen wir mit, die Finanzierung zu stemmen. Das Sozialgebäude bietet nach Fertigstellung endlich den notwendigen Platz für Mitarbeiterversammlungen, Umkleideräume, Duschen und anderes mehr. Für einen funktionierenden Bauernhof ausgesprochen wichtige Details.

Bevor nun mit den Ackerarbeiten auf dem Hof begonnen wird, wurde endlich das Projekt „Sozialgebäude“ gestartet, welches noch zum Bauabschnitt „Gemüsehalle“ aus dem Jahre 2010 gehört (hier finden sich auch Kühlhäuser die Waschanlagen für Salate und Gemüse, die wir dann in toller Qualität auf Märkten, in Hofläden und bei Phönix kaufen können)! Dieses Gebäude mit dem etwas sperrigen Namen  (Ackerlei ist noch nix Besseres eingefallen!) beinhaltet, wenn es fertig ist Duschen, WC´s, Umkleideräume, Büro und einen Aufenthaltsraum für  die Hof-Mitarbeiter.


Ende Februar kam der Baggerfahrer angerückt, um die Bodenplatte zu erstellen. Mitte April soll dann das Häuschen errichtet werden. Soweit der Plan. Wir, die Bürger AG freuen uns darauf und werden die Bauarbeiten konstruktiv begleiten.